27.06.2012

27.06.2012                         20:45 Uhr                           Donbass Arena                       EM 2012

Portugal - Spanien 2:4 n.E. (0:0)

Zuschauer: 49 400 

„Duell der Iberer“

Vor zwei Tagen flogen wir von Kiew in die Industriestadt Donezk. Wir hausten wieder auf einem Campingplatz, der zwar viel moderner und größer war, jedoch weniger organsiert als der in Kharkiv. Bis 5Uhr morgens hämmert die Musik über den Campingplatz und ab um 7Uhr schien die Sonne auf die Zelte, die sich in kurzer Zeit zur Sauna entwickelten. So machten wir uns ungewohnter Weise schon gegen 9Uhr auf ins Stadtzentrum. Trotz der frühen Uhrzeit zogen bereits viele Spanier durch die Gassen von Donezk! Wir nutzen die Zeit und umrundeten einmal das Stadion, welches an ein gelandetes Ufo erinnert. Ums Stadion herum war ein riesiger Park in dem es viele Möglichkeiten für eine Rast gab. Plötzlich kam ein lila Bus mit einem bekannten Vereinswappen- nämlich das vom VFL Osnabrück - um die Ecke. Bei genauerer Betrachtung war es ein alter Mannschaftsbus vom VfL, der wohl in der Ukraine gelandet ist. Sehr kurios, aber irgendwie auch cool. Oder gab es in dieser Saison noch keine Abwrackprämie?

Zum Sportlichen: Es stand das EM-Halbfinale an. Spanien mit ihrem Tiki-Taka gegen Portugal mit vielen technisch-und willensstarken Spielern und Mr.Ronaldo!

Portugal setzte Spanien in der 1.Halbzeit sehr schön unter Druck, indem sie früh draufgingen und Spanien kaum ihr überragendes Kurzpassspiel aufziehen konnte. Ronaldo hatte in der ersten Halbzeit die beste Chance, als er den Ball von Nani bekam und flach abzog! Doch der Ball strich knapp am Pfosten vorbei.  Spanien in den ersten 45min nur mit Quergeschiebe, ohne gezielt in die Spitze zu spielen, dass gleich mit Pfiffen von dem größtenteils Eventpublikums quittiert wurde. 
Die zweite Hälfte sollte nicht besser werden, aber härter. Vor allem die beiden Innenverteidiger der Portugiesen Bruno Alves und Pepe -diese zwei Abrissbirnen hinten drin, wussten sehr zugefallen. Da ist unser Hansa-Kapitän ein Schuljunge gegen. Außer von Ronaldo ging in der 2.Halbzeit kaum Gefahr aus. Er ballerte zwei Freistöße weit übers Tor und hatte in der 90min den Sieg auf dem Fuß, als er unbedrängt aus 16m die Kugel in die 10.Reihe des Stadions schoss. Normalerweise macht er den doch blind rein. 

Verlängerung! Die Zweite bei der Europameisterschaft. Die Zweite für die Oberschlauen! Jetzt zog Spanien das Tempo wieder an, was sich auch fast auszahlte. Pedro setzte sich auf der Außenbahn beeindruckend durch und fand mit seinem Pass in die Mitte Iniesta, der die Kugel direkt nahm, aber der gute Patricio pariert den Ball aus Nahdistanz überragend. Spanien danach fast nur noch mit Ballbesitz, aber Portugal erkämpfte sich das Elfmeter schießen! 

Der erste Schütze sollte Xabi Alonso sein. Ein gewohnt sicherer Schütze der im Viertelfinale vorher auch schon per Elfmeter gegen Frankreich traf. Aber dieser Mal nicht. Patricio hielt den Ball. Portugal konnte nun durch João Moutinho in Führung gehen. Er wählte anders als Alonso die linke Ecke. Casillas parierte auch diesen Ball.
Iniesta sollte das erste Tor des Abends erzielen und Pepe sollte ausgleichen. Pique schoss Spanien wieder in Führung. Also ging nur Bruno Alves zum Elfmeterpunkt, plötzlich löste sich Nani aus der Mannschaftstraube und sprintet hinter Bruno Alves hinterher und schickte ihn wieder zurück. Nani sollte also den Elfmeter schießen. Er ballerte ihn links unter die Latte. Übergeil geschossen! Aber es ging noch cooler: Das bewies Sergio Ramos! Er machte den „Panenka“ in dem er wie Pirlo schon im Viertelfinale gegen England den Ball einfach nur in die Mitte des Tores löffelte! Nun ging wieder dieser beinharte Verteidiger Bruno Alves zum Elfmeterpunkt, aber  dieses Mal rannte ihm niemand hinterher. Er knallte die Kugel an die Unterkante der Latte, kein Tor! Nun musste Cesc  Fàbregas treffen, um mit den Spaniern ins Finale einzuziehen. Er setze den Ball an den Innenpfosten und das Netz zappelte! Spanien  ist zum dritten Mal in Folge in einem großen Finale! 

Wir fuhren wieder ins Camp und trafen noch ein paar gleichgesinnte Niederländer mit denen wir den Abend mit Bier und Fußballgeschichten ausklingen ließen.

Matha/Longscher

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