27.10.2011

26.10.2011                                Niedersachsenstadion                                   DFB-Pokal

Hannover 96 - FSV Mainz 05    0:1 n.V.

Zuschauer: 30 100

"Warum schießt Ya Konan?"

Ein ziemlich kalter Abend in Niedersachsens Landeshauptstadt, die Vorfreude auf den Pokal mit Spiel Spaß und Spannung aber groß. Nachdem die Gastgeber in den letzten beiden Jahren „me nothing you nothing“ (wer die Phrase richtig übersetzt bekommt einen Kuss von Cosimo) in der ersten Runde ausgeschieden sind, konnten sie sich diese Saison locker flockig gegen Anker Wismar durchsetzen. Diese waren ja bekanntlich nur für den DFB Pokal qualifiziert, weil unser FCH den Landespokal gewann und gleichzeitig in die 2. Liga aufgestiegen ist. Knapp 30.000 im Niedersachsenstadion, Gästefans wenig und leise. Die Ultras Hannover liegen seit dem Polizei-Einsatz während des Bayern-Spiels am Sonntag mehr denn je mit der Rennleitung aber auch mit dem eigenen Verein im Clinch. Der Support hielt sich deshalb sehr in Grenzen, wobei man allgemein sagen kann dass sich in Hannover der gemeine Fan sowieso erst nach dem 3:0 zum mitsingen animiert fühlt. Der anspruchsvolle Wechselgesang „HANNOVER“ - jetzt muss ich kurz überlegen wie es weiterging, ah ja „HANNOVER“ tönt ein paar mal durchs Rund, schon haben Klaus und Manni ihre Pflicht erfüllt und setzen sich wieder auf ihre Sitzkissen. Das Spiel an sich war sehr langweilig, zumindest in den ersten 120 Minuten, aber dazu gleich mehr. Hannover hatte am vergangenen Donnerstag Kopenhagen fast bezwungen, sensationell am Sonntag die Bayern gestoppt - Sergio Pinto wurde dabei sogar für den Oscar vorgeschlagen – und dann kommt Mainz. Das Highlight des Mainzer Spiels ist eigentlich der Trainer Thomas Tourette äh Tuchel. Wenn der Junge so weiter macht, erlebt er den Abstieg von Mainz nicht mehr, schon beim Anstoß springt in der Coachingzone umher und weist seine Stürmer an endlich abzuspielen. 90 Minuten vergingen, so gut wie keine Torchancen, Mainz zu fahrlässig, Hannover fand kaum statt. Meine Szene des Spiels hatte Malik Fathi, nach einer Flanke dachte er, der Ball befinde sich noch in der Luft, er schaute sich um und suchte und suchte, während ein Roter schon die Mittellinie mit Ball am Fuß überquert hat. Fathi hat übrigens schon 2 Länderspiele für Deutschland gemacht. Zu Beginn der zweiten Hälfte, wurde dann in der Nordkurve ein riesiges Transparent ausgebreitet: „Fickt Euch Bullenschweine“, ich spare mir an dieser Stelle den Kommentar. In der Verlängerung ging Mainz dann durch Ivantschitz in Führung und Hannover erwachte langsam. Trotzdem kamen sie nicht wirklich vor das Tor. In der Nachspielzeit der Verlängerung, ein letzter Versuch, Zweikampf im Strafraum, Foul, Elfmeter für H96. Mit Moa Abdellauoe hat Hannover einen sicheren Schützen und auch Pander weiß wo er die Pille hinjagen muss. Warum muss in einem K.O. Spiel ein Spieler sein Ego aufpolieren indem er seine Mannschaft nicht zum Sieg sondern erst ins Elfmeterschießen bringen kann? Ya Konan rennt seit Wochen seiner Form hinterher, war lange verletzt, will aber trotzdem schießen. Die Stimmung wurde nun sehr komisch, der Jubel über den Elfmeterpfiff war lauter als mancher Torjubel. Und mal wieder zeigte sich wie grausam der Fußball sein kann, Ya Konan schießt Wetklo in die Arme. Der Schiri pfeift ab, Thomas Tuchel rastet in bester Werner Lorant Manier aus, und Hannover ist draußen. Diese Dramatik entschädigt für ein schwaches Spiel und die Stimmung. Aber „warum Ya Konan?“ höre ich in einer Tour auf dem Weg zum Auto.

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