Stoke City FC - Manchester City 1:4 (1:1)
Zuschauer: 27 011
"Scheissegal...Weltmeister samma, den Pott hamma"
Nach relativ kurzer und schnarchverzerrter Nacht, asselten wir noch ein wenig im Hotel ab und machten uns um die Mittagszeit herum auf den Weg nach Stoke. Von Manchester Piccadilly dauerte es ca. 30 Minuten und wir erreichten den Bahnhof in Stoke-on-Trent. Wir entschieden uns aufgrund von ostdeutscher Bescheidenheit (oder Geldknappheit), gegen ein Taxi zum Hotel und gingen stattdessen zu Fuss. Der gut 40-minütige Fußweg führte uns vorbei an Fabriken, abgefuckten Häusern und einem verdreckten Kanal, direkt zum Stadion. Unser Hotel lag direkt neben dem Britannia Stadium, womit eine verkorkste Rückfahrt wie nach dem Bolton-Spiel am Vortag schon einmal ausgeschlossen werden konnte.
Am Hotel trafen wir dann auch Paddy und Stefan wieder, die den Weg vom Bahnhof zum Hotel, wahrscheinlich aufgrund von hohen Gewinnen aus dem Glücksspiel, mit dem Taxi bewältigt hatten.
Nach deftigem Abendbrot und dem ersten Bier, ging es dann für ein paar weitere Bier noch einmal in die Hotel-Lobby und dann direkt zum Spiel.
Das Britannia Stadium fasst ungefähr 28 000 Zuschauer und wurde im August 1997 eröffnet. Es ist von der Bauart her ein typisch englisches Stadion und gerade die Nähe zum Spielfeld, sorgte bei uns wieder für lächelnde Gesichter.
Kleine Randnotiz: Die Asche des verstorbenen Sir Stanley Matthews (Europas Fussballer des Jahres 1956) ruht unter dem Rasen des Stadions.
Die erste Ernüchterung gab es mal wieder beim Einlass. Ein Ordner griff mich ab und hatte etwas gegen die Kamera. Auch eine 5-minütige Diskussion brachte nichts mehr und die Kamera musste draußen bleiben-schöner Mist. Dank Handykamera und Gopro gibt es aber dann doch ein paar Bilder.
Das Spiel startete recht dynamisch und Stoke versuchte sofort seine relativ kleine Chance gegen den amtierenden Meister zu nutzen.
Das Publikum war, im Gegensatz zu dem des Vorabends, auch in bester Sangeslaune. Es wurde gepöbelt was das Zeug hielt und die beiden Fanlager zogen sich zwischendrin immer mal wieder mit Gesängen auf - sehr geil!
Zur Halbzeit hatte es auf beiden Seiten je einmal geklingelt und wir waren aufgrund des Spielverlaufs und dem Gepöbel bei bester Hopping-Laune. Bei Stoke City konnte man ganz nebenbei drei ehemalige Bundesliga-Spieler bewundern. Neben Marko Astronautovic (wenn der will, kauft er übrigens euer ganzes Leben) und Mame Diouf, spielte auch der ehemalige Leverkusener Philipp Wollscheid in der Innenverteidigung der Potters. Er machte grundsätzlich kein schlechtes Spiel, wirkte aber ab und an etwas hüftsteif und sorgte so für das ein oder andere heftige Raunen unter den Stoke Fans. Wir solidarisierten uns aber mit unserem Landsmann und gaben immer mal wieder die Zeilen von Thomas Müllers WM-Finalinterview zum Besten, sehr zur „Freude“ der Engländer um uns herum.
Manchester gewann dieses Spiel am Ende 4:1 und wir begaben uns nach Spielschluss wieder an die Bar des Hotels und scouteten Stokes Stammkräfte. ;-)
Am nächsten Morgen ging es dann per Taxi zum Bahnhof, von dort per Zug nach Manchester und dann per Flieger zurück nach Hamburg.
Der Taxifahrer in Stoke war von etwas neugieriger Natur und befragte uns zu Rückflugdatum, Herkunft und Arbeitsstelle.
Ich revanchierte mich in diesem Moment bei Wunderkerzen-Paddy, für die verbale Entgleisung seinerseits beim Aalborg Spiel im April 2014.
Die Frage nach dem Job beantwortete ich für alle und sagte dem Taxifahrer "that we have no work, because we are all real Sankt Pauli Supporters". Grüße an dieser Stelle an Paddy - es steht 1:1! ;-)
Junior
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